Sonntag, 7. Oktober 2012

gestorben

Ich weiß es ist meine scheußliche Angst einen verlorenen Kampf zu kämpfen. Wie soll ich dir nur zeigen, dass dieser Kampf nicht verloren ist? Ohne, dass ich verfügbar wirke und dir nachlaufe? Aber so, dass du uns nicht aufgibst. Sondern endlich kämpfst. Ich meine Wo bleibt Zwischendrin wenn man am Anfang vom Ende spricht?
"Bist du jetzt gegangen?" Ich weiß es nicht. Ich kann dich nicht mehr sehen. Alles was ich vor mir sehe ist ein verschwommenes Scherbenmeer. Ein paar davon sind blutig, andere nicht. Aber Scherben bringen ja Glück nicht wahr? Und nun stehst du dort. Ich bin losgelaufen, und ein paar mal auf die Fresse geflogen. Doch ich bin so betrunken vor Glück das ich es nicht bemerkte. Erst als ich wieder nüchtern war reinigte ich meine Wunden und beklebte sie mit Pflaster. "Bitte nicht öffnen" hab ich draufgeschrieben. Doch ich bin wieder hingefallen. Und mein Herz, humpelt dir immer noch hinterher. Ruft das du warten sollst.
Es möchte nicht wahrhaben das du schon am Ziel bist. Ich kann schon lange nicht mehr dein Gesicht erkennen, nicht vor den Tränen. Eben weil do so weit weg bist.
Aber bedeutet das ziel jetzt gleichzeitig auch ein Ende?
Lass uns bitte weiterlaufen. Nur noch ein paar Meter, ein paar Kilometer. Hunderte. Vielleicht auch Tausende. Jetzt wäre nichts mehr da was mich glücklich macht. Denn du wärst weg.
Alle Straßen sind überfüllt. Millionen unbekannte Gesichter die mir entgegen schreiten.
Doch für mich erscheint all das endlos leer.
Tausende Worte schwirren mir durch den Kopf. Da ist so viel was ich dir noch sagen möchte.
Vielleicht gab ich zu wenig, nahm zu viel. Schwiegen zu oft, redeten zu wenig.
Man sagt doch, das wenn man stirbt, einem das Leben in wenigen Sekunden, wie ein Film, an den Augen vorbeiläuft. Vielleicht ist es ja auch genauso, wenn du das gefühl hast, das dich jemand verlässt, den du unglaublich liebst. So viele Momente zogen in den letzten Tagen an mir vorbei, wie ein film. Nur in schwarz-weiß, ohne Ton, ohne Zeitlupe. Zum Teil nur einfache Bilder und Gedankenrisse. Große Momente, aber auch die winzigen. Damit ich auch ja nichts vergesse.
Wir sind gekentert mit unseren Gefühlen. Und irgendwann werden wir gänzlich untergehen.
Ich wünsche mir unendlich viele Lichtblicke. Damit wir endlich wieder glücklich sein könnten, damit wir wieder lachen. Und du mir das Gefühl wiedergibst, du würdest mich lieben. Damit ich es dir auch wiedergeben geben kann, ohne mich komisch zu fühlen. Doch leider geht das nicht so leicht. Schon zu viele male strich ich das wir durch, das uns.
Was mir nur fehlt ist der Abspann mit dem Titel: "wird fortgesetzt", und danach das dunkel flimmernde Licht, in den buchstaben geschrieben sind " Happy End".

Doch unser, wir ist gestorben. Ohne das du es bemerkt hast.


Move on!