Sonntag, 14. Oktober 2012

Oooops I did it again

 Ich kam warscheinlich so gegen halb drei nach Hause. Schwankend öffnete ich die Wohnungs Tür und torkelte die Treppen hoch ins Bad. Ich zog meine Sachen aus, dabei fiel mir auf das ich ein Loch in meiner rechten Socke hatte. Mir brummte der Schädel alles drehte sich. Mein Nachbar hat seinen Wecker um 5.30 Uhr gestellt, und ich damit zwangsläufig auch. Ich höre zwar kein Klingeln, Piepen oder ein anderes Weckgeräusch, aber es kann kein Zufall sein das der Mann jeden Morgen um die gleiche Uhrzeit anfängt zu husten. Und er hustet sich die Lunge aus dem Leib, so laut und aggresiv das ich wach im Bett sitze und gar nicht mehr glauben kann das da eine Wand zwischen uns ist. Seine morgentlichen Hustanfälle erinnern an 38 Jahre Kohlebergwerk, ein röcheln und würgen aus den tiefsten Tiefen seines Körpers, die einen rostigen Karren zu ähneln scheinen. Er gibt sich keine große Mühe dies zu verstecken. Mir kommt es so vor das er extra laut hustet, damit er nicht als einziger darunter leiden muss. So ging das in unregelmäßigen Abständen bis ungefähr halb sieben. Nach dem ich mich eine Weile im Halbschlaf hin und her gewälzt habe, stand ich schließlich auf. Ich kochte mir einen Kaffe- was ich sonst eigentlich nie tat- und setzte mich auf einen Stuhl in die leere Küche. Die oktober Sonne streifte mir ab und zu ins Gesicht, zwischendurch fielen meine Augen immer wieder zu. Als ich nach draußen schaute, sah ich nur leere Gesichter, auf den Weg in die Stadt, zum Bäcker oder was weiß ich wo die alle hinwollen. Meine Straße um 8 Uhr Morgens, eine Welt von der ich selten was mitbekomme. Wenn ich überhaupt mal um diese Uhrzeit unterwegs bin, dann auf den Weg zur Schule oder auf dem Heimweg vom Feiern. Das zählt nicht. Es ist dann zwar hell aber eigentlich noch Nacht, weil ich besoffen bin und der nächste Tag erst beginnt wenn man geschlafen hat. Nach all den verschiedenen Zeitzonen die ich am Wochenende manchmal durchlebe, weiß ich selten nicht was für ein Tag eigentlich ist. Aber jetzt ist alles anders. Ich schlafe wann ich schlafen kann und bin wach wenn ich nicht schlafen kann. Ich esse selten was und hab angefangen gelegentlich zu rauchen. Ich drinke einen stark zuckrigen Kaffee nach dem anderen. Ich versuche zu lesen kann mich aber kaum auf zwei nacheinander folgende Wörter konzentrieren. Mein körper hat sich mittlerweile zu einem tauben Brei zusammengeschoben. Manchmal habe ich das Gefühl meine Wirbelsäule wäre aus gummi, und dann wieder spüre ich meine Füße nicht mehr. Irgendetwas zieht mich zu boden als hätte ich einen schweren Stein verschluckt. Und ständig vergesse ich, was ich gesehen, gelesen oder geträumt habe.
Heute wird ein schöner Tag werden, freundlich, warm und sonnig. Mir fallen die Augen erneut zu und ich schlurfe zurück in mein Zimmer, um mich nochmal hinzulegen. Dieser Schlaf dauerte nicht lange an. Meine Mutter rief nach mir. Ich hatte gestern Nacht im suff vergessen unsere Tür abzuschließen. Ich antwortete ihr mit einem leisen, mh. Mir gefallen solche Wochenende überhaupt nicht. Generell hasse ich es wenn ich betrunken bin. Doch dieses Gefühl in dem sich der Alkohol mit meinem Blut vermischt, erschafft mir ein paar Stunden zufrieden und erträglich zu sein. Ich habe mich an die Tage danach gewöhnt. Inzwischen ist das zum trott dazugekehrt. Auch wenn ich unwichtige Sachen vergesse, mich blöd verhalte, lache oder kotzen muss. Manchmal brauche ich es.







get drunk